Vorabgewinn- oder Gewinnverzichtsmodell adé

In der Praxis ist gerade bei Freiberuflern ein beliebtes Gestaltungsmodell, den Kaufpreis versteckt zu entrichten, indem der neu eingetretene Gesellschafter in den ersten Jahren auf Teile der ihm eigentlich aufgrund seiner Kapitalbeteiligung zustehenden Gewinne verzichtet.

Der BFH hat nun in einem Urteil vom 27.10.2015 (Az. 8 R 47/12) entschieden, dass die dem Neugesellschafter während des Bestehens der Gesellschaft…

Rabattgewährung und die Grenzen des „Arbeitslohns“

(Rechtskräftiges FG-Urteil des FG-Düsseldorf vom 21.12.2016 – Az 5 K 2504/14 E) Nicht selten gewähren Unternehmen den Arbeitnehmern ihrer Geschäftspartner Rabatte, und nicht selten verfolgen sie damit eigenwirtschaftliche Interessen. Deshalb ist nicht jeder Vorteil in Form eines „Drittrabattes“, den ein Arbeitnehmer erhält, automatisch Arbeitslohn von dritter Seite und damit lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig. Der BFH hat…

Die „zumutbare Belastung“ ist so nicht mehr zumutbar.

Bestimmte außergewöhnliche Belastungen – der häufigste Fall sind Krankheitskosten – wirken sich steuerlich nur dann aus, wenn sie die sogenannte zumutbare Belastung (das ist ein bestimmter Prozentsatz des Gesamtbetrages der Einkünfte) übersteigen. Sobald eine Grenze überschritten wurde, erhöhte sich der Prozentsatz. Nun hat der Bundesfinanzhof am 19.01.2017 entschieden, dass der höhere Prozentsatz nur auf den…

Erleichterung bei der Rechnungsberichtigung

Der Vorsteuerabzug setzt den Besitz einer ordnungsgemäßen Rechnung voraus, die eine Vielzahl von Angaben enthalten muss. Die Praxis tut sich mit dem unglaublichen Formalismus schwer, so dass dieser Komplex höchst fehleranfällig ist. Die Finanzverwaltung hat entsprechend leichtes Spiel und kann den geltend gemachten Vorsteuerabzug allein aufgrund formeller Mängel versagen. Lange mussten wir uns damit abfinden,…

Und noch was zum Schmunzeln …

Aufwendungen für den Erwerb von Wein zum Ausschank anlässlich von Besprechungen mit Mandanten und Fachkollegen hat ein freiberuflich tätiger Steuerberater und Wirtschaftsprüfer als Betriebsausgaben geltend gemacht (frei nach dem Motto: Dieses Thema ist nur im angetrunkenen Zustand zu ertragen). Das Finanzgericht Münster gab ihm mit Urteil vom 28.11.2014 (Az. 14 K 2477/12) recht, bemerkte aber,…

Geringfügig Beschäftigte sind auch Arbeitnehmer

Gelegentlich muss man daran erinnern, dass der Arbeitsvertrag für geringfügig Beschäftigte aus arbeitsrechtlicher Sicht keine Besonderheiten im Vergleich zu anderen Arbeitnehmeranstellungsverträgen aufweist. Auch geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn, auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und auf Feiertagsvergütung. Sie unterliegen auch dem allgemeinen und dem besonderen Kündigungsschutz. Bei den sog. Minijobs liegen die…

Überprüfen Sie Ihre Rangrücktrittsvereinbarung

Der BFH hat mit Urteil vom 15.04.2015 entschieden, dass eine Verbindlichkeit, die nach einer im Zeitpunkt der Überschuldung getroffenen Rangrücktrittsvereinbarung nur aus zukünftigem Bilanzgewinn und aus einem eventuellen Liquidationsüberschuss zu tilgen ist wegen § 5 Abs. 2 a EStG nicht mehr passiviert werden darf. Haben Sie als Gesellschafter Ihrer GmbH ein Darlehen gewährt und eine…

Eine gefährliche „Null-Beteiligung“

Freiberufler müssen sich regelmäßig mit dem Thema der Infizierung ihrer freiberuflichen Einkünfte durch gewerbliche Einkünfte beschäftigen, wenn sie Leistungen erbringen, die für sich betrachtet gewerblichen Charakter hätten. Die Gefahr der Infizierung droht aber auch von einer anderen Seite. Nach einem Urteil des BFH vom 3.11.2015 sind die Einkünfte einer Ärzte GbR insgesamt solche aus Gewerbebetrieb,…